Wie alles begann

 

Wer die folgende Erzählung liest, weiß was mich veranlasst hat, die Firma Kostümverleih und Schneiderei Roß zu gründen.

 

Hier die Geschichte meiner Frau:

 

Es war einmal ein eifriges kleines Mädchen, 3 Jahre jung, wie schon öfter verbrachte sie mehrere Tage Urlaub bei ihrer Oma im Nürnberger Land.

 

 

Als Oma beschäftigt war, nutzte sie die Gunst der Stunde und inspizierte Omas Schneiderzimmer. Hier bot sich ihr die Gelegenheit ihr Talent im Umgang mit den Schneiderutensilien auszuprobieren. Mit Omas riesengroßer Schneiderschere schnitt sie aus einem bereits zugeschnitten Ärmel einen „wunderschönen runden Kreis“ aus. Sie war total begeistert und präsentierte Oma stolz das Prachtstück. Omas Begeisterung dagegen hielt sich in Grenzen, da der zugeschnittene Ärmel, nach dieser Bearbeitung, so nicht mehr gebraucht werden konnte. Aber sie wäre nicht die Oma des kleinen Mädchens, hätte sie nicht nach einigem Überlegen eine Lösung für das Problem gefunden.

 

 

Für mich war mit diesem Akt der Grundstein für meinen Berufswunsch gelegt: „Ich wollte schöne Kleidung fertigen, zuschneiden konnte ich ja schon!“

 

 

Das ist nicht ganz verwunderlich, denn seit Generationen liegt uns das Schneidern im Blut.

 

 

Meine Uroma war gelernte Schneiderin und konnte mit ihrem Handwerk sich und ihre drei Kinder ernähren. Dies war zu Kriegszeiten und danach sehr nötig.

 

 

Auch meine Oma ist eine gelernte Herrenschneiderin und hat nach ihrer Ausbildung bereits Kleidungsstücke für die Aschaffenburger Kleiderfabriken genäht, damals war es nicht üblich im Ausland zu produzieren, nein damals waren es die Menschen der deutschen Städte und deren Umland, die hochwertige Kleidungsstücke für den einheimischen Markt und die Bekleidungshochburg Aschaffenburg fertigten.

 

 

Meine Mama ist eine Hobbyschneiderin und hat während der Erziehungszeiten ihrer Kinder viel und gern genäht.

 

 

Ob sie mir alle mit Ihrem Vorbild wohl ein Ansporn waren?

 

 

Also war es nun an mir das Schneiderhandwerk von der Pike auf zu lernen. Ich entschied mich für die Firma BASLER in Goldbach und begann dort meine Ausbildung zur Modeschneiderin. In Anschluss an meine Ausbildungszeit hängte ich ein Studium zur Bekleidungstechnikerin an. Nach Abschluss des Studiums arbeitete ich als Begleitungstechnikerin und nebenbei betrieb ich zuhause eine kleine Änderungsschneiderei. Seit der Geburt meiner ersten Tochter 2015 bin ich in Elternzeit.

 

 

Nach Ende der Elternzeit, im Juni 2018 fingen wir an durchzustarten, damit sich der Kindheitstraum meiner Frau erfüllen kann.